Im Februar 2008 konnte ich die Tijgerhaai in Empfang nehmen. Das Boot war innen quasi leer. Die Elektronik und Kabelbäume waren nur noch in Fragmenten eingebaut. Ich baute also den Rest auch noch aus und konnte das Boot nun nach meinen Vorstellungen neu verkabeln. Dies war sowieso nötig, da ich erstmals den neuen MKS einbauen wollte. Nach gut 4 Wochen war das Boot wieder betriebsbereit und die ersten Tests konnten beginnen. Da ich keine Möglichkeit hatte das Boot in einem Schwimmbad oder Teich zu testen, ging es direkt an den nahegelegenen Baggersee. Nach dem Wassern tastete ich mich langsam an die Funktionen des neuen Bootes heran. Dicht war alles, also konnte der erste Tauchversuch gestartet werden. Etwas vertrimmt klappte das schon ziemlich gut. Eine BTS war nicht sauber programmiert und fuhr nicht zum Endpunkt. Das Boot war zum kompletten Tauchen zu leicht.
Nach einigen weiteren Verbesserungen erfolgte dann im Mai eine weitere Testfahrt. Diesmal lief alles und ich konnte das Boot zum ersten mal voll ausfahren. Die Geschwindigkeit ist schon enorm und die Masse bewirkt ein Weiteres. Es ist eben etwas anderes ein 60kg Boot durchs Wasser zu bewegen als z.B. einen kleinen Biber. Nach einer Stunde lies ich das Boot tauchen. Kurz vom Abtauchen sah das der Schnorchelkopf nicht schloß. Das Anblasen kam allerdings zu spät, da schon einiges an Wasser im Boot war. Durch einen Programmierfehler hatte ich Anblasen und Fluten auf 2 getrennte Schalter verlegt. Somit standen die Flutventile offen und ich blies den gesamten Pressluftvorrat geradewegs wieder hinaus. Das Boot sackte ab und war weg! Ein scheiß Gefühl!
Nach kurzer Zeit stand ich wieder mit Tauchausrüstung am See. Das Ufer fällt nach einigen Metern recht steil ab. Die Tijgerhaai war auf ca. 5m Tiefe zum Liegen gekommen. Nach 2 Anläufen kam ich bis zum Boot und tauchte hinab. Ich bekam die Tothölzer zu fassen und stieg langsam wieder an die Oberfläche auf. Dort angekommen zogen die 60 kg ganz schön nach unten. Nur mit den Beinen konnte ich mich nicht über Wasser halten. Es blieb mir nichts anderes übrig als loszulassen und das Boot wieder in die Tiefe zu schicken. Im Auto hatte ich einen langen Spanngurt liegen. Eine Schlinge gemacht und wieder runter zum Boot, leider war die zu klein und passte nicht ums Heck. Ich tauchte auf und verlor dabei auch noch den Spanngurt. Als ich an die Oberfläche kam donnerte es….
Also etwa eine Stunde das Gewitter abgewartet und dann einen weiteren Versuch gestartet. Diesmal klappte alles und ich konnte das Boot endlich bergen. Es waren ca. 6l Wasser im Rumpf. Alles in der Bugsektion. Die Elektronik war bis auf eine korrodierte BTS unversehrt. Es lief nach dem Trockenen wieder alles einwandfrei. Mittlerweile hat das Boot einige Upgrades erhalten. Die Detailierung ist fast fertig und das Technikgerüst ist komplett überarbeitet. Den Heckspant fräste mir Egon nach meiner Zeichnung aus 10mm Aluminium neu. Die Akkus waren nach 3 Jahren auch fällig. Alle Komponenten laufen heute mit 24V. Die Tijgerhaai hat inzwischen weit über 60 Einsätze in etwa 20 verschieden Gewässern mitgemacht und etwa 30 Stunden Tauchzeit auf dem Buckel. Selbst in Schweden war die Tijgerhaai schon gewesen. Das Boot läuft einfach problemlos. Zusammenbauen, Wassern und fahren…
In February 2008, I was able to take delivery of the Tijgerhaai. The boat was practically empty inside. The electronics and wiring harnesses were only partially installed. So, I had to complete the rest and rewire the boat according to my preferences. This was necessary anyway, as I intended to install the new MKS for the first time. After about four weeks, the boat was ready for operation again, and the initial tests could begin. Since I had no way to test the boat in a swimming pool or pond, I went directly to the nearby quarry lake. After the water test, I slowly familiarized myself with the functions of the new boat. Everything was watertight, so the first diving attempt could be initiated. With some adjustments, it worked quite well. One BTS wasn’t programmed properly and didn’t reach its endpoint. The boat was too light for complete diving.
After some further improvements, another test drive took place in May. This time, everything went smoothly, and I was able to fully unleash the boat for the first time. The speed was impressive, and the mass had its own effect. It’s indeed different to move a 60kg boat through the water compared to, for example, a small beaver. After an hour, I let the boat dive. Just before submerging, I noticed that the snorkel head didn’t close. However, the blowing came too late, as there was already a significant amount of water in the boat. Due to a programming error, I had assigned blowing and flooding to two separate switches. Thus, the flood valves were open, and I blew out the entire compressed air supply straight away. The boat sank and was gone! A terrible feeling!
After a short while, I was back at the lake with diving gear. The shore drops steeply after a few meters. The Tijgerhaai had come to rest at about 5m depth. After two attempts, I reached the boat and descended. I grabbed the deadwood and slowly ascended to the surface again. Once there, the 60 kg pulled quite strongly downwards. I couldn’t keep myself afloat with just my legs. I had no choice but to let go and send the boat back down into the depths. In the car, I had a long tension strap. I made a loop and went back down to the boat, but unfortunately, it was too small and didn’t fit around the stern. I resurfaced and ended up losing the tension strap as well. When I reached the surface, there was thunder…
So, I waited out the storm for about an hour and then made another attempt. This time, everything went smoothly, and I was finally able to retrieve the boat. There were about 6 liters of water in the hull, all in the bow section. The electronics were intact except for a corroded BTS. Everything worked fine again after drying. Meanwhile, the boat has received several upgrades. The detailing is almost complete, and the technical framework has been completely overhauled. Egon milled the stern frame for me out of 10mm aluminum according to my drawing. The batteries were also due after 3 years. All components now run on 24V. The Tijgerhaai has now participated in over 60 missions in about 20 different bodies of water, with approximately 30 hours of diving time under its belt. It has even been to Sweden. The boat simply runs without any problems. Assemble, water, and drive…