Das Gebäude
Wie wir schon berichteten wurde das Uboot im September 2012 in einer spektakulären Aktion an Land gebracht. Wenige Tage später begannen die Bauarbeiten für die neue Halle. Nachdem die Boote auf ihre Fundamente gesetzt waren begann man sofort mit dem Bau des Gebäudes um die Boote herum.
Neben den Arbeiten im Gebäude werden auch die beiden Boote für die Besucher fit gemacht. Dazu wurden zwei Zugänge in Neptun geschnitten, die von einem Rundgang in mehreren Metern Höhe zu erreichen sind. Das Konzept sieht einen Barriere freien Zugang für die Besucher vor. Viele Einzelteile, die vor dem Transport ausgebaut wurden, werden gesichtet und später ausgestellt, sogar Torpedos werden wieder in die Torpedoschächte geladen.
Das etwas futurisch wirkende Gebäude ist an die Formen der Boote angepasst und mit Edelstahlplatten verkleidet. Die Periskope schauen aus dem Dach heraus. 2013 waren die Arbeiten am Gebäude abgeschlossen und die Vorbereitungen für die Ausstellung im Inneren begannen. Die Uboothalle ist ein über 50m langes Gebäude und wirkt sehr futuristisch durch die Dach- und Fassadenverkleidung aus Edelstahl. Das Neptuns Periskop ragt aus dem Dach heraus und wird den Besuchern später einen Blick auf Stadt und Schären ermöglichen. Auch in der Halle sind die Vorbereitungen für die Eröffnung im Juni 2014 schon in vollem Gange.
Juli 2014
Im Juli hatten wir dann die Gelegenheit die neue Ausstellung und die Uboote in ihrem neuen Zuhause zu besichtigen. In dem 60m langen Gebäude ist neben den beiden Ubooten Hajen und Neptun eine Ausstellung über die Entwicklung der schwedischen Ubootflotte.Für Neptun ist der Fußboden im Kielbereich tiefer gelegt. Der Rumpf mit seinen 5,60 m Durchmesser kommt so gut zur Geltung. In diesem Bereich sind viele Exponate zur U-Boot Geschichte aufgebaut. An zahlreichen Bildschirmen können sehr viele Informationen rund um U-Boote gut aufbereitet (auch für Kinder) leicht abgerufen werden.
Hier hat auch das Neptun Modell unseres verstorbenen Modellbaukollegen Horst Riensch einen guten Platz gefunden.
Von dieser Ebene aus kann der untere Bug-Torpedoraum mit vier Rohren begangen werden. Alle Ausrüstungsteile sind vorhanden und können betrachtet und angefasst werden.
Von einer umlaufenden Galerie sind die oberen Bereiche gut anzusehen. Entlang dieser Galerie ist die geschichtliche Entwicklung der schwedischen Uboote untergebracht. Von jedem Bootstyp gibt es ein Modell im Maßstab 1:50. Dazu Technische Daten über die Boote und ergänzend Informationen über Ereignisse in Schweden und der Welt in dem betreffenden Jahr. Dieser Teil ist wirklich sehr gelungen. Ein großer Bereich ist der Erinnerung an das Uboot Ulven gewidmet. Ulven war im Jahr 1943 auf eine abgetriebene deutsche Mine gelaufen und untergegangen. Es ist er einzige Verlust in der 110 jährigen Geschichte der schwedischen Uboote. Dieser Bereich ist sehr groß und wenig informativ für die meisten Touristen, diesen Teil sollte man unserer Meinung nach nochmal überarbeiten. Dort könnten gut mehr Informationen über Neptun selbst und seine Verwendung in der Marine dargestellt werden. eine Dokumentation über den spektakulären Neptun-Transport zur Baustelle fehlt leider gänzlich.
Von dieser Ebene ist mit einer Führung (max. 15 Personen) der obere Innenbereich von Neptun zugänglich. Auch hier ist alles Original mit vielen Infotafeln zusätzlich zu den Erklärungen des Personals. Vom Bug-Torpedoraum mit weiteren vier Rohren bis zum Motorraum kann alles in Ruhe besichtigt werden. Inklusive Sitzprobe auf dem Steuerstand und Blick durchs Sehrohr. Lohnenswert! Natürlich ist das übrige Marinemuseum mit seinen vielen Exponaten aus 500 Jahren schwedischer Marinegeschichte und den anderen Museumsschiffen sehr sehenswert. Für einen Besuch sollte man einen ganzen Tag einplanen. Das Museum bietet auch einen gut sortierten Souvenirshop und ein Restaurant mit Außenterrasse.
Ein Teil der Bilder wurde uns freundlicherweise vom Marinemuseum Karlskrona zur Verfügung gestellt.