Am Ende des Zweiten Weltkrieges verfügte Schweden über eine teilweise moderne U-Bootflotte von bis zu 34 Booten und war damit die zweitstärkste Seemacht im Ostseeraum. Darunter waren auch neun neue so genannte “Nummernboote“ U1 bis U9 für die küstennahe Verteidigung. Diese 398t Boote ähnelten dem Deutschen Typ II und hatten neben drei Bugtorpedorohren noch ein außen liegendes Heckrohr. Ein 20 mm Luftabwehrkanone vervollständigte die Bewaffnung.
Nach der Bergung und Zerlegung von U3503 vom Typ XXI in Göteborg stellte sich heraus, dass die schwedische U-Boot Flotte komplett veraltet war. In den folgenden zehn Jahren wurde die Flotte komplett modernisiert. So auch die „Nummernboote“. Das Heckrohr und das Geschütz verschwanden. Ein Sehrohr wurde gegen einen Schnorchel ausgetauscht und die Turmverkleidung neu gestaltet. Die Widerstände bei den Decksaufbauten wurden verringert. Eine Sonaranlage ähnlich dem GHG Balkon der Deutschen Boote wurde am Bug angebaut. Diese Maßnahmen verbesserten die Unterwassertauglichkeit erheblich. Nach weiteren zehn Jahren wurden die Boote erneut umgebaut. Noch radikaler als beim ersten Umbau. Im Bugbereich wurde das gesamte Außenschiff geändert. Die Boote bekam eine runde Nase in der im oberen Bereich eine große Sonaranlage untergebracht war. Das Heck wurde komplett verändert. Der Druckkörper wurde abgetrennt und an Stelle der zwei Wellen Anlage eine Welle mit einem Propeller von 1,10 m !!! Durchmesser eingebaut. Die Schweden haben auf ihren Booten schon immer das Prinzip Motor-Generator und separater Elektro-Antrieb eingesetzt. Die Ruderanlage lag erstmalig vor dem Propeller als Kreuzruder ausgebildet. Die Ruderachsen gehen nicht durch den Druckkörpermittelpunkt um zusätzliche Umlenkungen zu sparen. Das sieht besonders beim Seitenruder etwas seltsam aus. Zwischen dem neuen kegelförmigen Heckteil und dem alten zigarrenförmigen Rumpf wurde ein langes zylindrisches Zwischenstück eingesetzt. In diesem Zwischenstück befindet sich ein Revolvermagazin mit zehn Torpedos von 2,60 m Länge und einem Durchmesser von 26 cm. Diese Torpedos konnten nach vorne abgefeuert werden. Der Rumpf hat an den Seiten zwei Wülste in diesem Bereich. Mit kleinen Änderungen an der Turmverkleidung und einem komplett neuen Oberdeck wurden die Boote ab 1962 erneut in Dienst gestellt. Dabei Die Boote wurden „Jagd U-Boote“ genannt und erhielten ihre Fisch- Namen. Das erste Boote Abborren gab den Typnamen. Weitere folgten…
Die Boote waren bis 1976 im Einsatz. Das Torpedomagazin mit Namen „Harald“ bewährte sich nicht. Da die Torpedos und auch die gesamte Drehmechanik ständig im Wasser waren gab es große mechanische Probleme. In neue Bootskonstruktionen wurden die bullige Rumpfform und das Einschraubenprinzip übernommen.
Länge: 49,80 m
Breitte: 4,30 m
Geschwindigkeit: über Wasser > 15kn
Geschwindigkeit: unter Wasser < 10 kn
Verdrängung: 388 t
Tauchtiefe: 100 m
Besatzung: 23 Mann
Bewaffnung: 3 Torpedorohre 53 cm
10 Kurzstreckentorpedos in Revolvermagazin