In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Modellbauer stetig ab, die tatsächlich noch selbst U-Boote konstruieren und bauen. Ganz zu schweigen von den großen Pressluftbooten. Hier im Südwesten gibt es im näheren und weiteren Umkreis niemanden mehr, der noch U-Boote baut. Alleine die großen Brocken zum See zu bringen und zu fahren bringt auch nicht den Spaß, den man zusammen mit Gleichgesinnten hat. Es reifte also die Idee, ein kleines Boot für den Gartenteich oder „mal ne kurze Runde im See drehen“ zu bauen.
Da ich im letzten Jahr unseren Schwimmteich fertig gebaut hatte, musste dieser natürlich auch von einem U-Boot bevölkert werden. Die Wahl fiel eher durch Zufall auf eine gebrauchte Engel 212A, 5km im Nachbarort abzuholen. Ein paar Tage später lag das Boot auch schon auf der Werkbank. Von, wie im Text beschrieben, „sofort tauchbereit“ war das Boot sehr weit entfernt. In dieser Konfiguration wäre es ein „Einmaltauchgang“ geworden. Die Akkus waren nur mit Klebeband isoliert und hatten zudem Brandspuren von diversen Kurzschlüssen. Der Technikträger hatte locker 50% mehr Löcher als vorgesehen und die Bajonettverschlüsse waren mit einer klebrigen schwarzen Pampe „verklebt“.
Also zuerst einmal alles zerlegt und das brauchbare Material separiert. Übrig blieb nicht wirklich viel. Die Spanten kamen auf den Scanner und wurden im CAD neu gezeichnet, unnötige Durchbrüche fielen weg, neue Bohrungen kamen dazu. Die vertikale Trennstelle am Rumpf habe ich mit jeweils 0.5mm GFK aufgefüttert um eine saubere Trennfuge zu bekommen.
Von der Elektronik baute ich nur den Lageregler und die Servos wieder ein. Neu dazu kamen 4 LiFePo4 12V Zellen mit 3 Ah Kapazität, eine proportionale Tanksteuerung von Momo Sauerland und ein Faulhaber Glockenankermotor mit AS12/15RW Regler von Modellbau-Regler.de
Die Spanten entstanden neu aus schönem PLJ schwarzem PVC, die Messingteile wurden gereinigt, poliert und wieder eingebaut. Der Tank selbst wurde ebenfalls zerlegt, durchgecheckt, gereinigt und mit einer Airzett-Dichtung versehen. Das bringt etwa 50ml mehr Volumen, bei einem so kleinen Boot schon eine ganze Menge an Volumen. Der Wasserlinie tut es ebenfalls gut.
Die graue Farbe der Außenhaut wurde entfernt und das Boot anschließend neu in denen der italienischen Marine lackiert. Der Propeller war verbogen und wurde durch einen kantigen 6-Blatt Sichelpropeller aus Messing ersetzt. Der Propeller ist wie fast alle meine U-Bootpropeller selbst gebaut.
Das anschließende Austrimmen war dann nur noch obligatorisch. Nach etwa 3 Wochen Arbeit erstrahlte das Boot in neuem Glanz und taucht durch die proportionale Steuerung wesentlich feinfühliger als vor dem Umbau. Die Teich-Saison 2025 kann kommen…
Technische Daten:
- Maßstab: 1:70
- Länge: ca. 80cm
- Verdrängung: ca.6kg
- Bordspannung: 13,6V
- Batterien: 4S LiFePo4
- Motor: 12V Glockenanker von Faulhaber
In recent years, the number of people who actually design and build submarines themselves has been steadily declining—let alone the large compressed-air boats. Here in the southwest, there is no one left in the immediate or wider area who still builds submarines. Just transporting and operating the big models alone doesn’t bring the same enjoyment as doing it with like-minded people.
So the idea took shape to build a small boat for the garden pond or to take a short spin in the lake. Since I finished building our garden pond last year, it, of course, had to be inhabited by a submarine. The choice—more by chance—fell on a used Engel 212A that I picked up just 5 km away in a neighboring town. A few days later, the boat was already on the workbench. As far as being “ready to dive immediately,” as the ad claimed, the boat was far from it. In that condition, it would have been a “one-time dive.”
The batteries were only insulated with tape and showed burn marks from multiple short circuits. The tech tray had about 50% more holes than intended, and the bayonet locks were sealed with a sticky black goo.
So first, everything was disassembled, and usable parts were separated. Not much remained. The frames were scanned and redrawn in CAD. Unnecessary cutouts were removed, and new holes were added. I reinforced the hull’s joint area with 0.5 mm fiberglass on each side to achieve a clean parting line.
From the electronics, I only reused the attitude controller and the servos. New additions included four 3 Ah LiFePo4 cells, a proportional tank control system by Momo Sauerland and a Faulhaber coreless bell motor, controlled by a AS12/15RW speedcontoller from Modellbau-Regler.de.
The frames were newly made from sleek black PLJ PVC. The brass parts were cleaned, polished, and reinstalled. The tank was also disassembled, inspected, cleaned, and fitted with an Airzett seal. That gave about 50 ml more volume—quite a lot for such a small boat.
The gray paint on the outer hull was removed, and the boat was repainted in Italian Navy colors. The propeller was bent and was replaced with a six-blade scythe propeller with sharp edges. Like most of my submarine propellers, this one was also custom-made.
Final trimming was then just a formality. After about three weeks of work, the boat gleamed like new and now dives much more precisely thanks to the proportional control. The 2024 season can come…
Technical Data:
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Scale: 1:70
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Length: approx. 80 cm
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Displacement: approx. 6 kg
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Onboard Voltage: 13.6 V
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Batteries: 4S LiFePo4
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Motor: 12 V Faulhaber coreless bell motor
